Kinesiologische Anwendungen
–
den Energiefluss im Körper harmonieren.

Um die vielfältigen Beschwerden behandeln zu können, bedienen sich Kinesiologen einer Reihe von alternativen Heilverfahren. Damit lassen sich zahlreiche gesundheitliche Heilungserfolge erzielen.

Korrekturen der Skelettstruktur: Mit spezieller Muskelarbeit lassen sich Wirbelkörper verlagern und fixieren. Auf diese Weise können auch Beckenfehlstellungen und Kiefergelenksstörungen korrigiert werden.

Heilung von Körperfunktionen: Durch die Harmonisierung der Meridiane lassen sich zahlreiche Körperfunktionen, beispielsweise Allergien, beeinflussen. Diese Methode wirkt auch, um die Bildung von Hormonen zu regulieren und den Hormonhaushalt ins Gleichgewicht zu bringen.

Balance im Gefühlsleben: Mit der Behandlung von Stresspunkten, Schläfenklopfen sowie Farben und Licht lassen sich Emotionen ausbalancieren und eine Basis von Wohlbefinden erzelen.

Harmonisierung der Körperenergie: Mit der Stimulierung von  Akupunkturpunkten und neurovaskulären Punkten sowie mit der Behandlung von Chakren und Meriedianen verbessert sich der gesamte Energiefluss im Körper. Das führt zu seelischer Ausgeglichenheit.

Therapieformen der Kinesiologie

Der US-amerikanische Chiropraktiker George Goodheart gilt als Gründer der Kinesiologie. Im Lauf der Zeit haben sich im Lauf der Zeit verschiedene Richtungen herausgebildet. Dazu zählen unter anderem:

· Touch for Health
· Brain-Gym/Edu-Kinestetik
· Three in One
· Sportkinesiologie
· Matrix in Balance
· Blueprint/Neuro-Training
· NICE
· Systeme in Balance
· Neurale Organisationstechnik

Touch for Health

Touch for Health, kurz TFH, hat sich zum beliebtesten System innerhalb der Kinesiologie entwickelt.  Dr. John F. Thie, ebenfalls Chiropraktiker und enger Kollege von Kinesiologie-Gründer George Goodheart, entwickelte dieses System bereits in den 70-er Jahren.  TFH nimmt Elemente der traditionellen chinesischen Medizin und verbindet sie mit verschiedenen Muskelgruppen.

Insgesamt 42 Muskeln oder Muskelgruppen werden mit den fünf Elementen und den Körpermeridianen verbunden. Die Meridiane wiederum sind mit Akupressur- und Reflexpunkten ausgestattet.

Mit dem Test verschiedener Muskeln wird zunächst eine Diagnose gestellt. Dabei werden Störungen im Energiefluss erkannt, die mit sanften Methoden beseitigt werden.

Durch das Ausstreichen von Meridianen sowie Akupressur und Berühren von Reflexpunkten wird die Energie zum Fließen gebracht. Diese Behandlungen beeinflussen neben den Muskeln die zu den Meridianen gehörenden Organe. Empfehlungen für typgerechte Ernährung sind ebenfalls Bestandteil von TFH.

Dr. Thie gründete bereits 1975 die ‚Touch for Health Foundation’. Diese Stiftung sollte interessierten Laien den Zugang zu Kinesiologie ermöglichen. Der Fokus von THF liegt darauf, die körpereigenen Heilungskräfte zu aktivieren.

Brain-Gym/Edu-Kinestetik

Diese Richtung der Kinesiologie beschäftigt sich in erster Linie mit den Gehirnfunktionen. Gezielte Bewegungen sollen die geistige Leistungsfähigkeit verbessern und vor allem die Lernfähigkeit positiv beeinflussen. Deshalb werden die Übungen von Brain Gym vor allem Kindern und Jugendlichen empfohlen.

Aber auch Erwachsene profitieren von den einfachen Bewegungen. Dyslexie, Aufmerksamkeitsstörung und Hyperaktivität lassen sich mit dieser Methode ebenso behandeln wie Konzentrationsstörungen und Gedächtnisschwäche.

Der US-amerikanische Dr. phil Paul Dennison entwickelte das System in den 80-er Jahren. Als Schüler galt er als hoffnungslos lernbehindert. Nur durch eine aufgeschlossene Lehrerin entdeckte er Freude beim Lernen, die ihn ein Universitätsstudium erfolgreich absolvieren ließ.

Aufgrund seiner persönlichen Geschichte befasste sich Paul Dennison beruflich mit Lernstörungen. Bereits 1969 eröffnete er sein erstes Lernzentrum in Kalifornien. Im Laufe seiner Tätigkeit fand er heraus, dass eingeschränkte physische Wahrnehmung oft die Wurzel von Lernstörungen sind. Offensichtlich fehlen bei Lernstörungen eine ganzheitliche Raumwahrnehmung mit klarer Unterscheidung zwischen Distanz und Nähe.

Deshalb arbeitet diese Methode mit speziellen Übungen, die durch bewusste Körperwahrnehmung die Trennung zwischen Verstand und Körper überwinden helfen. Mit einfachen Bewegungen lassen sich mentale Grenzen überwinden. Verbessertes Selbstbewusstsein und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten führen in relativ kurzer Zeit zu großen Lernerfolgen.

Three in One

Emotionaler Stress steht im Mittelpunkt der Three-in-One-Methode. Sie geht davon aus, dass Wohlbefinden die Folge von Gleichgewicht auf der Ebene von Körper, Geist und Seele ist.

Ziel des Muskeltests ist dabei, die Ursachen für Stress herauszufinden. Anhand dieser Diagnose wird ein individuelles Übungsprogramm erstellt. Ein wichtiges Werkzeug dabei ist das sogenannte Verhaltensbarometer, das wie eine Landkarte für emotionale Zustände gehandhabt werden kann.

Die Körperstruktur liefert gemeinsam mit dem Verhaltensbarometer Erkenntnisse über das Gefühlsleben, die auch schwierige Emotionen begreifbar machen.

Mithilfe von sanften Übungen stärkt der Therapeut die Motivation und hilft so, Selbstzweifel und Stress zu überwinden.

Sportkinesiologie

Die Anwendung von Kinesiologie beim Sport hat das Ziel, neue Potenziale für Sportler zu eröffnen. Die Leistung lässt sich oft mit herkömmlichen Trainingsmethoden nur begrenzt optimieren. Deshalb verfolgt die Sportkinesiologie einen ganzheitlichen Ansatz, der ernährungswissenschaftliche Aspekte ebenso berücksichtigt wie mentale, energetische und körperliche Faktoren.

Die Funktionen der Muskeln sind von den biochemischen Reaktionen des Stoffwechsels abhängig. Dieser wiederum steht unter dem Einfluss von Emotionen.

Beispielsweise neigen Muskeln bei Aggressionen oder Angst und Unsicherheit dazu, sich zu verspannen. Bleiben Muskelgruppen lange in einem hohen Spannungszustand sind Verhärtungen und Verkrampfungen die Folge. Das kann die Körperhaltung ebenso beeinträchtigen wie die feine Koordination sowie die Kraftentwicklung von Muskeln. Je unausgeglichener die Gefühlslage ist, desto höher ist das Risiko für Verletzungen. Nach starker Belastung stellen sich häufig Schmerzen ein.

Um die sportliche Leistung zu optimieren, untersucht die Sportkinesiologie jeden Aspekt des Trainings während einer umfangreichen Bestandsaufnahme. So werden mit dem Muskeltest unter anderem verschiedene Lebensmittel beurteilt. Darüber hinaus werden Umweltreize analysiert, die Stress auslösen können – etwa bestimmte Farben, die ein Sportler als unangenehm empfinden kann. Auch Glaubensmuster werden dabei unter die Lupe genommen. Falls sie einen hemmenden Einfluss ausüben, werden sie durch neue Affirmationen ersetzt.

Ein wichtiger Bestandteil der Behandlung ist die sanfte Beeinflussung von Muskelgruppen. Das Auflösen von Verspannungen und Blockaden verbessert die Koordination und die Körperhaltung. Das reibungslose Zusammenspiel von Muskeln führt zu besserer Beweglichkeit und geringerem Verletzungsrisiko.

Verstärkte Achtsamkeit verbessert die Qualität des Sehens und die Wahrnehmung der Umwelt über die Sinne. Die typgerechte Ernährung wirkt sich ebenfalls günstig auf die Leistung aus. Der erhöhte Energiefluss im Meridiansystem führt nicht nur zu optimalen sportlichen Leistungen. Im Fall von Verletzungen beschleunigt Sportkinesiologie auch den Heilungsprozess.

Matrix in Balance

Unter Matrix verstehen Kinesiologen das Muster, das in allen Erscheinungsformen des Lebens zu Tage tritt. Jede Zelle verhält sich nach dem Vorbild einer Matrix, die sich auch im Energiefeld des Körpers wiederspiegelt. Jedes System hat seine eigene Matrix – die jedoch verändert werden kann.

Ziel dieser Kinesiologierichtung ist die Selbstermächtigung. Sie fordern die Macht zurück, die Sie im Lauf Ihres Lebens an Autoritäten, Institutionen und Lebensumstände abgegeben haben.

Der Münchner Therapeut Klaus Wienert hat diese Methode entwickelt, um Erfolgsblockaden aufzulösen. Angewandt werden dabei verschiedene Elemente aus der Kinesiologie, die mit energetischen und systemischen Übungen verknüpft werden.

Ziel der Behandlung ist es, das eigene Potenzial zu erkennen und im Alltag zu verankern. Dafür werden mit dem System-Muskeltest 7 verschiedene Ebenen von Körper, Geist und Seele erkundet. Dabei werden bisher unerkannte Stressfaktoren entdeckt und Blockaden im Energiefluss ausfindig gemacht.

Die 7 Ebenen lauten:

· Ja sagen zu mir und meinem Leben
· Ich habe die Wahl und ich treffe sie
· Ich ermächtige mich selbst
· Ich öffne mein Herz
· Ich bestimme meinen persönlichen Ausdruck im Leben
· Die universale Kraft des Geistes
· Loslassen und Urvertrauen

Blueprint/Neuro-Training

Im Mittelpunkt dieser Richtung von Kinesiologie steht der sogenannte Blueprint, dessen Konzept der australische Kinesiologe Andrew Verity entwickelt hat.

Demnach prägen sich Erfahrungen unser Vorfahren in unser Zellgedächtnis ein, der sogenannte Blueprint (Blaupause). Diese Erinnerungen und Muster können uns stärken. Sie können sich aber auch als unbewusste Blockaden bemerkbar machen.

Mit dem Neuro-Training zielt Verity darauf ab, diese Blockaden zu beseitigen und die ursprüngliche Energie wieder herzustellen. Durch das Erschließen der angeborenen genetischen Ressourcen können bisher unbekannte Potenziale auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene genutzt werden.

Wichtige Stationen bei der Behandlung sind die Beseitigung der erlernten Hilflosigkeit, das Kennenlernen des negativen Selbst und das Überwinden der Hauptangstmacher. Das geschieht mit zahlreichen Techniken. Unter anderem nutzt das Neuro-Training tiefenhypnotische Zustände, um Blockaden zu beseitigen.

NICE

Die Buchstaben NICE stehen für Neural Integration Control and Enhancement, was wir mit Kontrolle durch Neuronale Integration und Stärkung des Nervensystems übersetzen können. Diese Richtung der Kinesiologie vereint Techniken aus der Ostheopatie, der Akupunktur, der angewandten Kinesiologie und der Cranio-Sacral-Technik und verankert sie mit dem Muskeltest im Körper.

Ziel der Methode ist es, chronischen Stress zu bekämpfen. Erfährt ein Mensch ständig Stress, leidet der gesamte Körper. Der Hormonhaushalt gerät ebenso aus der Balance wie das delikate Gleichgewicht der Botenstoffe im Gehirn. Im Körper äußert sich chronischer Stress in bestimmten Muskelgruppen. Eine angespannte Kiefermuskulatur, der sogenannte Verteidigungskiefer, und Verspannungen in der Hüfte sind typisch bei Menschen, die pausenlos Stress erfahren.

Der Kampf-Flucht-Mechanismus ist die Wurzel der Stressreaktion im Körper. Das Gehirn erkennt einen Reiz als gefährlich und setzt deshalb eine komplizierte Reaktion in Gang. Sie beginnt bei den Amygdala, den sogenannten Mandelknoten und beeinflusst über das limbische System den gesamten Körper. Dieser Mechanismus bereitet den Organismus auf Höchstleistung vor, damit er sich in lebensbedrohlichen Situationen verteidigen kann.

NICE zielt darauf ab, den Kampf-Flucht-Mechanismus durch geeignete Methoden zu deaktivieren. Der australische Chiropraktiker und Informatiker Dr. Peter Erikson hat diese Techniken entwickelt. Inspirieren ließ er sich dabei von der Funktionsweise des Computers. Bei NICE geht es zunächst darum, schädliche Programme zu löschen und sie mit neuen, gut funktionierenden Programmen zu ersetzen.

Systeme in Balance

Systemische Aufstellungen werden bei dieser Methode mit dem kinesiologischen Muskeltest und sanften Methoden zur Herstellung der Balance verbunden. Systemische Aufstellungen eignen sich zum Einen für die Behandlung von einzelnen Personen mithilfe von Puppen als Platzhaltern, lassen sich aber ebenfalls in einer Gruppe durchführen. Zum Anderen sind sie aber auch ein gutes Mittel, um Konflikte am Arbeitsplatz zu lösen – etwa in Projektgruppen oder im Management.

Im Prinzip können wir alles als ein System verstehen. Ein Organ ist ebenso ein System wie eine Familie, ein Unternehmen oder eine einzelne Person. Kein System ist isoliert, sondern tauscht sich ständig mit der Umgebung aus. Deshalb spielt der Kontext bei systemischen Aufstellungen immer eine entscheidende Rolle.

Ein belastendes Symptom gilt in einem System nicht als Feind, sondern als Hinweis auf eine fehlgesteuerte Funktion. Werden die Begleitumstände geklärt, kann sich ein Symptom häufig von selbst auflösen.

Der kinesiologische Muskeltest eignet sich in diesem Zusammenhang als Werkzeug für die Diagnose und als Bestätigung. Vor der Aufstellung kann er Hinweise auf Stressoren geben. Mit dem Test lassen sich auch Elemente der Aufstellung bestimmen und Verstrickungen entdecken. Nach einer systemischen Intervention kann er klären, ob das erzielte Ergebnis gültig ist.

Neurale Organisationstechnik – NOT

Bereits 1979 entwickelte der US-amerikanische Chiropraktiker Dr. Carl Ferreri die Neurale Organisationstechnik, die auch als NOT bekannt ist. Sie verbindet Techniken der Chiropraktik mit Craniosacral-Behandlung, Akupunktur und angewandter Kinesiologie. Die Meridiane der traditionellen chinesischen Medizin gelten als Richtlinien für die Energieverteilung im Körper.

Dr. Ferreri geht davon aus, dass der Körper über 4 verschiedene Systeme zum Überleben verfügt. Der Kampf-Flucht-Mechanismus löst die Stressreaktion aus, die den Körper auf Höchstleistung in lebensbedrohlichen Situationen vorbereitet. Das Verdauungssystem versorgt den Körper mit Nährstoffen. Das Immunsystem vernichtet Krankheitserreger und das Fortpflanzungssystem ermöglicht unser genetisches Weiterleben nach dem Tod in unseren Kindern.

Alle Aktivitäten des Körpers spielen sich innerhalb dieser Systeme ab, werden aber vom zentralen Nervensystem gesteuert. Damit der Körper reibungslos funktioniert, müssen sie gut funktionieren. Traumata aller Art können jedoch das Gleichgewicht beeinträchtigen.

Die NOT-Methode zielt darauf ab, das zentrale Nervensystem neu zu organisieren und so die Balance wieder herzustellen. Dafür wird der Muskeltest in einer ganz bestimmten Reihenfolge eingesetzt. Auch alle Korrekturen werden in der festgeschriebenen Sequenz durchgeführt, damit sich die neuen Muster stabilisieren können.

Mit NOT wird der Körper aufgerichtet und die Haltung korrigiert. Das führt zu einer verbesserten Beweglichkeit der Wirbelsäule und des Schädels. Das löst dadurch verursache Muskelverspannungen und Fehlhaltungen. Diese körperlichen Reaktionen greifen jedoch gleichzeitig in die Psyche ein und befreien den Patienten von Erinnerungen und schwierigen Gefühlen.